Wer zu wenig Schlaf oder geweint hatte, leidet am nächsten Morgen häufig unter geschwollenen Augenlidern. Auch Allergien können Lidschwellungen hervorrufen. In der Regel kann man diese mit einfachen Mitteln reduzieren.
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Ursachen für geschwollene Augenlider (Lidödem)
Auch wenn häufig nichts all zu Ernstes hinter einer Augenschwellung steckt, so sollten Sie sich dennoch auf die Ursachenforschung begeben und bei Schmerzen oder wiederholtem Anschwellen der Augenlider zudem einen Arzt konsultieren.
In der Regel ist ein Stau der Lymphflüssigkeit in den Augenlidern für das Verdicken eben jener verantwortlich. Die Lymphe in den Augenpartien versorgt das Gewebe mit Nährstoffen. Geraten dabei die Lymphbahnen aus dem Gleichgewicht, etwa durch Verstopfungen oder Entzündungen, so lässt dies das umliegende Gewebe anschwellen. Da die Augenlider feine, dünne Gewebeschichten sind, fällt hier ein Lymp-Stau und die damit einher gehende Schwellung besonders schnell und deutlich auf. Was aber sorgt nun für eine Disbalance der Lymphe? Und welche anderen Faktoren begünstigen die Entstehen von geschwollenen Augenlidern?
- Mechanischer Druck von außen: Hierbei ist nicht nur ein Schlag gemeint – der üblicherweise mit einer markanten Blaufärbung und entsprechenden Schmerzen einher geht – sondern auch der stetige Druck beim einseitigen Liegen. So trivial dies auch klingen mag: Wer die ganze Nacht über auf einer Seite schläft, hat am nächsten Morgen höchstwahrscheinlich ein geschwollenes Auge. Typischer Weise ist dann aber auch wirklich nur ein Auge betroffen. Sind also beide Augenlider geschwollen, lässt sich eine einseitige Schlafposition schon einmal ausschließen.
- Reizung durch Allergien oder Fremdkörper wie Staubpartikel können dafür sorgen, dass die Augenlider dicker werden. Gerade in der Heuschnupfen-Saison sind geschwollene Augenlider nicht ungewöhnlich und eines der gängigsten Anzeichen für eine allergische Reaktion auf Pollen. Hierbei gibt es allerdings bereits sehr effektive Medikamente, die in fast allen Fällen eine deutlich Minderung verursachen. Insbesondere dann, wenn die Schwellung früh morgens nach dem Aufstehen eintritt und sich dann im Tagesverlauf, sofern man sich drinnen aufhält, wieder verliert. Sprechen Sie bei Gelegenheit also unbedingt mit Ihrem Hausarzt über die Möglichkeiten der Medikation.
- Allgemeiner Flüssigkeitsmangel führt ebenfalls zu einer Schwellung der Augenlider. Wenn ihr Körper dehydriert ist, etwa nach exzessivem Alkoholkonsum oder falls Sie schlichtweg in den letzten Stunden zu wenig getrunken haben, dann reduziert das die Nährstoffzufuhr in die Gewebeschichten der Augen. Um dies auszugleichen, arbeitet die Lymphe auf Hochtouren und die Lymphgefäße verdicken sich – was zu geschwollenen Augenlidern führt.
- Zu guter Letzt gibt es da noch die Bakterien, welche über Infektionen eine Rötung und Schwellung der Lider verursachen. Gerade die Augenlidrandentzündung und die klassische Bindehautentzündung führen mitunter zu einer Schwellung der Augenlider. In beiden Fällen sollten Sie einen Arzt aufsuchen. In der Regel lindern sich hierbei die Symptome binnen weniger Tage deutlich.
So werden Sie die Schwellung am Augenlid wieder los
Falls Sie eine bakterielle Infektion der Augen ausschließen können, sollte sich die Schwellung mit einfachen Hausmitteln und dem Einhalten bestimmter Regeln binnen weniger Stunden von alleine auflösen.
Zum einen sollten Sie viel Trinken. Idealerweise nehmen Sie als Erwachsener an einem Tag ohne sportliche Betätigung oder extrem hohen Temperaturen 2,5 bis 3 Liter Wasser zu sich. Achtung: Säfte, Kaffee oder alkoholische Getränke zählen nicht! Außerdem hilft es bei allergisch bedingten Schwellungen, die Augen morgens mit sauberem Wasser zu reinigen.
Tipp: Sehen Sie bitte von Kosmetik im Augenbereich ab, wenn Sie Beschwerden wie etwa verdickte, geschwollene Lider haben. Sie stressen damit nur unnötig das Gewebe und sorgen womöglich gar für eine Infektion, da der natürliches Schutz Ihres Körpers momentan nicht zu hundert Prozent aufrecht erhalten werden kann.
Kühlung lindert Juckreiz und wirkt abschwellend
Bei Schwellungen aller Art hilft Kühlung. Eine kalte Augenkompresse tut gut und reduziert die Schwellung. Eine kühle Gurkenmaske ist ein bewährtes Hausmittel, das umgehend Wirkung zeigt. Salben mit gefäßerweiternden Substanzen können die Schwellung ebenfalls reduzieren, sollten jedoch nur sparsam und vorsichtig im Gesicht angewendet werden. Wenn sie ein Gefühl von Spannung erzeugen, sollte man sie nicht verwenden. Sehr wirksam sind Augenpads, die man in Grüntee oder schwarzen Tee getränkt hat. Sie sorgen umgehend für das Abschwellen des Lids und haben keinerlei Nebenwirkungen. Wer ohne besonderen Grund morgens stets geschwollene Augenlider hat, kann unter einem Stau der Lymphflüssigkeit leiden. Hier können Hochlagern des Kopfes zum Schlafen oder leichte Augenmassagen helfen. Manchmal ist der Grund ein ganz simpler: Man trinkt zu wenig. Mit genügend Flüssigkeitszufuhr verschwinden die geschwollenen Augenlider oft wie von selbst. Über den Tag verteilt sollte man immer wieder Wasser oder um gesüßtem Tee trinken, auch vor dem Schlafengehen.
Geschwollene Augenlider durch Allergien
Sind Allergien die Ursache, sollte man den Gründen der Allergie nachgehen und diese beseitigen. In mehr als 90 % der Fälle führen Pollen von Gräsern und anderen Pflanzen zu geschwollenen Augenlidern. Auch Tierhaare können Reizungen auslösen. Im schlimmsten Fall muss man sich dann von seinem Tier trennen. Bei Pollenallergien helfen reizlindernde Augentropfen, die es von vielen Anbietern ohne Rezept gibt. Wer stark allergisch reagiert, sollte vor dem Schlafengehen das Zimmer gründlich lüften und seine Haare waschen, um möglichst viele Pollen zu entfernen. Bei Milbenallergien ist das häufige Wechsel der Bettwäsche notwendig.
Überempfindlichkeit gegen Umweltreize
Immer mehr Menschen reagieren auf Belastungen, die durch Heizungsluft, Luftverschmutzung oder Substanzen in Kosmetika ausgelöst werden, mit geschwollenen Augenlidern. Auch Kontaktlinsen können sensible Reaktionen hervorrufen. In allen Fällen sind die Stoffe zu meiden oder sollte die Umgebung so angepasst werden, dass die Bedingungen sich verbessern. Die Luft muss feucht gehalten, Kontaktlinsen sollten durch eine Brille ersetzt werden usw. Trockene Augen können ebenfalls zu Überreizungen und geschwollenen Lidern führen. Hier helfen Augentropfen, die das Auge feucht halten. Hat langes Arbeiten vor dem Computer die Symptome verursacht, sollte man die Zeiten am Bildschirm möglichst reduzieren. Wird die Lidschwellung durch eine Entzündung hervorgerufen, muss man den Augenarzt aufsuchen. Die Infektion kann sich schnell ausweiten und sollte mit entzündungshemmenden Augentropfen oder Medikamenten behandelt werden.