Inhaltsverzeichnis
- 1 Sehhilfen – vergleichender Überblick
- 2 Was für Sehhilfen gibt es?
- 3 Einstärkenbrille
- 4 Gleitsichtbrille
- 5 Was sollte man vor dem Kauf einer Brille beachtet werden?
- 6 Lesebrillen
- 7 Kontaktlinsen
- 8 Sehhilfen am Bildschirmarbeitsplatz
- 9 Sehhilfen für Blinde
- 10 Sehhilfe Führerschein
Sehhilfen – vergleichender Überblick
Für die Menschheit war die Erfindung der Brille ein großer Fortschritt. Zu Beginn wurden nur konvexe Sehhilfen zur Korrektur der Alterssichtigkeit hergestellt, mit denen ältere Gelehrte weiterhin lesen und schreiben konnten. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts wurden dann auch konkav geschnittene Gläser gefertigt, mit denen eine Kurzsichtigkeit ausgeglichen wurde. Heutzutage ist es selbstverständlich, dass Brillen in verschiedensten Formen, Farben und Qualitätsklassen gekauft werden können.
Was für Sehhilfen gibt es?
Das japanische Sprichwort “Die Augen sind der Spiegel der Seele” beschreibt die große Bedeutung des Sehens. Eine Brille besteht aus einem durchscheinenden Glas, das von einen Brillengestell gehalten wird. Normalerweise befindet sich das Gestell auf der oberen Nasenseite. Die Gläser einer Brille dienen entweder dazu eine Fehlsichtigkeit auszugleichen oder als Schutz für die Augen, zum Beispiel vor Sonnenlicht.
Einstärkenbrille
Wird von einer Brille gesprochen, bezieht sich das in der Regel auf eine Einstärkenbrille. Fast alle Menschen sind nur von einer Fehlsichtigkeit betroffen, welche durch eine Einstärkenbrille korrigiert werden kann. Bei dieser Art von Brille wird das Glas so bearbeitet, dass das Licht optimal auf den Ort des schärfsten Sehens fällt. Da Einstärkenbrillen einfach hergestellt werden können, sind sie deutlich günstiger als Mehrstärkenbrillen.
Gleitsichtbrille
Mit einer Gleichsichtbrille werden mehrere Sehschwächen mit nur einer Brille korrigiert. Gleitsichtbrillen werden benötigt, wenn man sowohl kurzsichtig als auch alterssichtig ist. Der Übergang bei einer Gleitsichtbrille ist „gleitend“ – daher auch der Name. Der untere Bereich dieser Brillenart ermöglicht die Nahsicht, der obere Brillenbereich sorgt für einen guten Blick in die Ferne. Aufgrund der unterschiedlichen Brechungswinkel eignet sich eine Gleichsichtbrille auch für den Einsatz am Computer.
Welche Vorteile hat eine Gleitsichtbrille?
Aufgrund des gleitenden Übergangs zwischen den verschiedenen Stärken wird eine Gleitsichtbrille häufig als sehr angenehm empfunden. Diese Art von Brille sorgt auch in Zwischendistanzen für ein sehr gutes Sehen, die Gläser sind unauffällig und daher auch sehr ästhetisch. Wird die Gleichsichtbrille früh eingesetzt, ist die Eingewöhnungszeit sehr gering. Eine Gleichsichtbrille ist auch für die Arbeit am PC hervorragend geeignet.
Welche Nachteile hat eine Gleitsichtbrille?
Bei einem späteren Tragebeginn ist die Eingewöhnungsphase länger als bei den herkömmlichen Brillen. Im Gegensatz zu einer Einzelbrille sind die Sehbereiche für Nähe und Ferne geringer. Aufgrund des Schaukeleffektes sind Ebenen und Linien in den Randzonen etwas verzerrt. Während der Eingewöhnungsphase ist das Einschätzen von Entfernungen erschwert.
Was kostet eine Gleitsichtbrille?
Aufgrund der komplizierten Herstellung sind Gleitsichtbrillen teurer als Einstärkenbrillen. Die Kosten für das Gestell sind zwar die gleichen, die Gläser allerdings kosten mehr. Manche Optiker bieten Gleitsichtbrillen zwar schon für 100 – 200 Euro an, diese Brillen werden aber in der Regel in Asien hergestellt und entsprechen nicht den üblichen Standards. Wer ein leichtes Glas bevorzugt, kann mit Kosten von bis zu 400 Euro rechnen. Auf diesen Preis kommen dann noch die Kosten für das Gestell.
Gleitsichtgläser stehen bis zu einer Sehstärke von +/- 10 Dioptrien zur Verfügung und sind daher sind daher für nahezu alle Brillengestelle und Brillentrends geeignet. Gleitsichtbrillen können zwar auch online gekauft werden, die niedrigeren Preisen sind aber nur durch Einsparungen beim Service möglich. Wegen der besseren Anpassung sollte die erste Gleitsichtbrille bei einem Fachoptiker mit Ladengeschäft gekauft werden.
Was sollte man vor dem Kauf einer Brille beachtet werden?
Neben ästhetischen Aspekten sollten in erster Linie praktische Dinge beachtet werden. Nicht nur die Brillengläser spielen beim Kauf eine wichtige Rolle, sondern auch das Gewicht. Eine schwere Vollrandbrille wird von manchen Menschen hinter den Ohren oder auf der Nase als störend empfunden. Auch an das persönliche Umfeld sollte gedacht werden: Hat der Brillenträger viel mit Kindern zu tun, kann die Brille leicht zu Bruch gehen. In diesem Fall ist ein stabiles Gestell empfehlenswert. Aus welchem Material soll die Brille sein? Besteht unter Umständen eine Unverträglichkeit oder wird die Brille häufiger staubig und muss daher oft gesäubert werden? Ein Brillengestell aus Horn wirkt nach einiger Zeit spröde und verliert seinen Glanz.
Lesebrillen
Für Menschen die unter Alterssichtigkeit leiden, eignen sich Lesebrillen sehr gut. Die Ursache für eine Alterssichtigkeit ist die abnehmende Akkommodationsfähigkeit der Augenlinse. Hierdurch verfügt das Auge über eine nicht mehr ausreichende optische Brechkraft, wodurch die Nahsicht eingeschränkt wird. Der Prozess des schlechter Sehens verläuft sehr langsam und wird zu Anfang kaum bemerkt. Im Laufe der Zeit bereitet die Alterssichtigkeit immer mehr Schwierigkeiten beim Leisen. Die Arme werden beim Lesen gestreckt und die Augen zusammengekniffen, wodurch sogar Augen und Kopfschmerzen auftreten können. Aber es gibt eine einfache Lösung: die Lesebrille.
Lesebrillen mit verschiedensten Gestellen
Lesebrillen stehen in verschiedensten Formen und Varianten zur Verfügung. Sehr beliebt sind die sogenannten Halbbrillen. Diese sind so flach, dass man einfach über sie weg sehen kann. Menschen die eine Lesebrille tragen, senken oft den Kopf nach Form. Sehr angenehm zu tragen und leicht sind rahmenlose Lesebrillen, bei denen die Bügel direkt am Glas befestigt sind. Angeboten werden aber auch normale Brillengestelle, die das komplette Sichtfeld abdecken. Bei dieser Form wird die Brille nur zum Lesen aufgesetzt. Werden die Brillen mit einem speziellen Band um den Hals befestigt, hat man sie immer Griff bereit.
Sehr praktisch sind auch faltbare Lesebrillen, die klein zusammengefaltet und leicht mitgenommen werden können. Diese Modelle sind allerdings empfindlicher.
Was kostet eine Lesebrille?
Teilweise werden Lesebrillen schon für unter 20 Euro angeboten. Das ist dann allerdings Stangenware, die nicht auf das individuelle Auge abgestimmt wird. Ein Gestell im Supermarkt hat eine schlechtere Qualität und die Verarbeitung lässt in vielen Fällen zu wünschen übrig. Die Folge ist, dass diese Brillen schnell zerkratzen oder kaputtgehen. Möchte man ein gutes Brillengestell haben, kann man mit einem Preis von 50 Euro und mehr rechnen. Die Preisunterschiede für die Brillengläser sind sehr groß. Im Idealfall kauft man ein gutes Einstärkenglas, welche individuell angepasst wird. Kunststoffgläser sind leichter und stabiler als Gläser aus mineralischem Glas. Sollen die Gläser eine spezielle Härtung gegen Kratzer haben, muss etwas mehr gezahlt werden. Da eine Lesebrille nicht beim Auto fahren und im Dunkeln normalerweise nicht verwendet wird, ist eine Entspiegelung nicht zwingend erforderlich. Grundsätzlich gilt: jede leichter und dünner das Glas, je teurer ist die Brille. In einem Optiker-Fachgeschäft kostet eine Lesebrille zwar mehr als im Supermarkt, aber die Augenwerte werden exakt vermessen. Da eine Lesebrille über einen langen Zeitraum genutzt wird, sollte die 10 oder 15 Euro mehr für eine bessere Brille investiert werden. Aus diesem Grund sollte nicht vorschnell zu einem billigen Modell gegriffen werden.
Kontaktlinsen
Kontaktlinsen sind eine gute Alternative zu einer Brille. Nahezu alle Sehschwächen können heutzutage mit Kontaktlinsen behoben werden. Wie viele andere Dinge auch, wurden die Kontaktlinsen im 16. Jahrhundert von Leonardo da Vinci erfunden – allerdings nur als Zeichnung, es brauchte noch weitere 300 Jahre, bevor die erste Kontaktlinse hergestellt wurde. Optiker und Ärzte führten gegen Ende des 19. Jahrhunderts Experimente mit Kontaktlinsen aus Glas durch, in denen sie versuchten, die Linse optimal an die Oberfläche des Auges anzupassen. Diese schweren Kontaktlinsen bedeckten aber das komplette Auge und haben keinen Sauerstoff durchgelassen, was das Tragen sehr unbequem machte. Erst in den vierziger Jahren entwickelten amerikanische Optiker Kontaktlinsen aus Kunststoff. Anfang der fünfziger Jahre bedeckten die harten Kunststofflinsen immer noch die komplette Hornhaut, der Durchmesser und die Dicke der Linsen verringerte sich aber langsam und erreicht gegen Anfang der siebziger Jahre das heutige Design.
Die erste weiche Kontaktlinse wurde im Jahr 1961 von tschechischen Chemikern entwickelt, indem sie ein wasserabsorbierendes, weiches Plastikmaterial verwendeten. Diese Linsen waren deutlich bequemer zu tragen und bildeten eine echte Alternative zur Brillen. Rund 90 Prozent aller Kontaktlinsen, welche in der USA verkauft werden, sind weiche Linsen. Die Entwicklung in diesem Bereich schreitet immer noch voran. Heutzutage sind Kontaktlinsen sehr feine Plastikschalen, die direkt auf die Hornhaut des Auges gelegt werden. Damit sie dort “schwimmen” können – und nicht festkleben – gibt man beim Einsetzen etwas Gleitflüssigkeit auf die Kontaktlinse. Nach kurzer Zeit gewöhnt sich das Auge an die Linse und produziert von alleine ausreichend Flüssigkeit. Der Durchmesser liegt üblicherweise zwischen acht und zehn Millimetern, das entspricht etwa der Größe der Pupille.
Welche Arten von Kontaktlinsen gibt es?
Sphärische Kontaktlinsen sind für Menschen geeignet, die weitsichtig oder kurzsichtig sind, torische Kontaktlinsen werden für Menschen mit einer Hornhautkrümmung eingesetzt und Multifokal-Kontaktlinsen dienen der Korrektur einer Altersweitsichtigkeit. Kontaktlinsen müssen an die individuellen Fehlsichtigkeiten angepasst werden. Angeboten werden Kontaktlinsen für unterschiedliche Tragezeiträume. Angefangen bei Einmallinsen und Wochenlinsen über Monatslinsen bis zu Linsen, die das ganze Jahr getragen werden können.
Farbige Kontaktlinsen
Neben den normalen Kontaktlinsen stehen auch farbige Kontaktlinsen zur Verfügung. Hierbei unterscheidet man folgende Typen: Farbige Kontaktlinsen mit Stärke und farbige Kontaktlinsen ohne Stärke. Das Ziel einer farbigen Linse liegt in erster Linie darin, die Augenfarbe zu verändern. Farbige Kontaktlinsen mit Stärke beheben zusätzlich noch eine vorhandene Sehschwäche.
Was ist bei Kontaktlinsen zu beachten?
Da Kontaktlinsen direkt auf dem Auge liegen, muss großen Wert auf die richtigen Pflegemittel und eine ausreichende Hygiene gelegt werden. Kontaktlinsen haben eine unterschiedliche Sauerstoffdurchlässigkeit, wodurch die tägliche, maximale Tragedauer variiert wird. Kontaktlinsen aus einem Silikon Hydrogel können bis zu 16 Stunden am Tag getragen werden, ältere Hydrogel Kontaktlinsen eignen sich nur für eine Tragedauer von 8 Stunden.
Für wen eignen sich Kontaktlinsen?
Kontaktlinsen sind generell für alle geeignet, die eine Sehschwäche ausgleichen möchten. Sie bieten sich vor allem in Situationen an, in denen eine Brille unpraktisch oder hinderlich ist, beispielsweise bei sportlichen Tätigkeiten.
Was kosten Kontaktlinsen?
Je länger Kontaktlinsen getragen werden sollen, je stabiler müssen sie sein. Hinzu kommt, dass länger genutzte Linsen besser gegen Schmutzpartikeln und Bakterien geschützt werden müssen. So wird sichergestellt, dass das Auge nicht geschädigt wird. Herkömmliche Tageslinsen kosten rund 0,50 – 1,50 Euro pro Stück, Monatslinsen je nach Ausführung ca. 3 bis 8 Euro pro Stück und die Kosten für Jahreslinsen betragen ca. 60 Euro.
Harte Kontaktlinsen
Harte – formstabile – Kontaktlinsen sind im Jahr 1976 auf dem Markt gekommen und sind nur in geringem Umfang biegbar. Aus diesem Grund halten sie länger und sind lange nutzbar. Harte Kontaktlinsen kosten zwar mehr, da sie aber viel länger getragen werden können, lohnt sich der höhere Preis.
Welche Vorteile haben harte Kontaktlinsen?
Harte Kontaktlinsen können nicht austrocknen und einen Astigmatismus bis zu einem gewissen Grad mit korrigieren. Bei guter Pflege sind sie wesentlich länger haltbar als weiche Kontaktlinsen.
Welche Nachteile haben harte Linsen?
Harte Kontaktlinsen sind teurer als weiche Linsen und sitzen nicht so fest (was ein Risiko bei starkem Wind darstellt). Das Verlustrisiko, beispielsweise beim Sport, ist größer. Dazu kommt noch eine längere Eingewöhnungszeit
Weiche Kontaktlinsen
Weiche Kontaktlinsen passen sich aufgrund ihrer flexiblen Form der Hornhaut an. Der Durchmesser von weichen Kontaktlinsen liegt normalerweise zwischen 12 und 16 mm, wodurch der Rand der Linse beim einem geöffneten Auge unter dem Lidrand liegt. Weiche Kontaktlinsen werden als Tages,- 14 Tages,- Monats und Jahreslinsen angeboten.
Welche Vorteile habe weiche Kontaktlinsen?
Weiche Kontaktlinsen sitzen sehr fest auf der Hornhaut, wodurch das Verlust-Risiko geringer ist, als bei harten Linsen. Wird die weiche Linse nur sporadisch verwendet, ist sie kostengünstiger als die harte Kontaktlinse.
Welche Nachteile haben weiche Kontaktlinsen?
Weiche Kontaktlinsen sind nicht so lange haltbar und beim täglichen Einsatz teurer als harte Linsen. Statistisch gesehen habe sie eine etwas höhere Infektionsgefahr. Das sie schneller austrocknen, können sie leichter zu Augenschmerzen führen.
Gleitsichtkontaktlinsen
Gleitsichtkontaktlinsen funktionieren wie Gleitsichtbrillen auch – sie korrigieren verschiedene Sehfehler. Allerdings nicht mit einem Gestell, sondern direkt auf der Hornhaut. Viele kurzsichtige Menschen tragen anstatt einer Brille Gleichsichtkontaktlinsen, welche mithilfe einer multifokalen Gleitsicht das scharfe Sehen in verschiedenen Entfernungen ermöglicht. Alterssichtige Menschen benötigen eine Brille für die Nähe, aber was, wann man sowohl kurzsichtig als auch altersweitsichtig ist? Für all diejenigen, die keine Brille tragen möchten, sind Gleitsichtkontaktlinsen eine sehr gute Alternative. Wie bei einer Brille auch, sind die Übergänge zwischen den Zonen gleitend.
Welche Kontaktlinsenart für die eigenen Augen am Besten geeignet ist, kann letztlich nur der Augenarzt feststellen. Denn neben einem Astigmatismus (verkrümmte Hornhaut) spielt vor allem die optimale Sauerstoffversorgung der Augen eine wichtige Rolle. Die ist abhängig von der Sauerstoffdurchlässigkeit der Linsen – und von dem Wassergehalt der Linsen (denn auch im Wasser ist Sauerstoff gebunden).
Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für Kontaktlinsen?
Nur schwer sehbeeinträchtigte Menschen, Versicherte mit Augenerkrankungen und Augenverletzungen und Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben in der gesetzlichen Krankenkasse das Recht auf Kostenerstattung für Brillen und andere Sehhilfen. Im Rahmen der gesetzlichen Regelungen ist der Anspruch der Übernahme auf Kosten bei Erwachsenen auf zwingend medizinisch notwendige Ausnahmefälle sehr eng begrenzt. In der Regel brauchen diese Versicherten zum Lesen von Texten vergrößernde Sehhilfen wie Leselupen, Fernrohrbrillen oder elektronisch vergrößernde Sehhilfen bis hin zu Vorlesegeräten. Wenn der Augenarzt eine Fehlsichtigkeit feststellt, benötigt der Versicherte – wenn er in diese Gruppe fällt – für den Zuschuss für die Sehhilfen von der Krankenkasse eine Sehhilfenverordnung (Rezept). Der Augenarzt leitet ebenfalls die Verordnung an die zuständige Krankenkasse weiter. Alle anderen Versicherten haben keinen Anspruch auf die Übernahme von Kosten von Brillen und Kontaktlinsen.
Sehhilfen am Bildschirmarbeitsplatz
Eine Bildschirmbrille (spezielle Sehhilfe) ist an die besonderen Bedingungen und die individuellen Sehanforderungen der Bildschirmarbeit des Beschäftigten angepasst. Sie eignet sich nicht als Alltagsbrille. So ist beispielsweise das Führen eines Fahrzeugs mit einer Bildschirmbrille eine grob fahrlässige Gefährdung für sich und andere. Bildschirmbrillen können mit Einstärken-, oder Mehrstärkengläsern ausgestattet sein. Im Arbeitsschutzgesetz ist unter § 3 Grundpflichten des Arbeitgebers geregelt, dass der Arbeitgeber verpflichtet ist, die erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes zu treffen. Kosten für Maßnahmen nach dem ArbSchG darf der Arbeitgeber nicht den Beschäftigten auferlegen. Die Bildschirmarbeitsverordnung hat wie auch die Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge – ArbMedVV als Rechtsgrundlage das ArbSchG. Die v.g. Regelungen des ArbSchG in Bezug auf Kosten gelten daher auch für Maßnahmen, die der Arbeitgeber auf Grund der BildscharbV bzw. der ArbMedVV zu treffen hat.
Das bedeutet, dass auch Kosten für spezielle Sehhilfen, die der Arbeitgeber den Beschäftigten im erforderlichen Umfang für ihre Arbeit an Bildschirmgeräten zur Verfügung zu stellen hat, wenn Untersuchungsergebnis ist, dass spezielle Sehhilfen notwendig und normale Sehhilfen nicht geeignet sind , den Beschäftigten nicht auferlegt werden dürfen. Das bedeutet allerdings, dass die Brille Eigentum des Arbeitgebers ist und nur am Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden muss.
Sehhilfen für Blinde
Eine Vielzahl an Informationen wird heute schriftlich übermittelt. Briefe, Rechnungen, Werbematerial und natürlich Zeitungen, Zeitschriften und Bücher. Mit den Seh- und Lesehilfen von Kranz Vision können Sehbehinderte und blinde diese Texte wieder eigenständig lesen oder vorlesen lassen. Die Geräte in dieser Sektion sind speziell für den Gebrauch zu Hause gedacht. Wir haben auch Geräte für Ausbildung, Beruf oder unterwegs – schauen Sie sich einfach um.
Sehhilfe Führerschein
Gute Sicht ist beim Autofahren absolut wichtig, keine Frage. Laut Statistik fahren aber viele Menschen mit Sehschwäche trotzdem ohne Brille Auto. Experten gehen davon aus, dass solche Autofahrer rund vier Mal häufiger in Unfälle verwickelt sind als Normalsichtige. Wussten Sie, dass in der Dämmerung oder bei Nacht selbst bei Normalsichtigen die Sehschärfe und die Kontrastempfindlichkeit um die Hälfte abnehmen? Wer trotz Sehschwäche zu dieser Tageszeit ohne Brille fährt, geht ein besonders hohes Unfallrisiko ein und handelt grob fahrlässig.
Um sehbedingte Unfälle zu vermeiden, sind 70 Prozent Sehleistung vorgeschrieben. Wer beim Augentest diese Sehleistung ohne Sehhilfe nicht schafft, erhält einen entsprechenden Vermerk im Führerschein.
Was kostet fahren ohne Sehhilfe?
Beim Autofahren ist eine gute Sicht von großer Bedeutung. Laut Statistik wurde jedoch festgestellt, dass viele Menschen trotz Sehschwäche ohne Sehhilfe Auto fahren. Experten schätzen, dass diese Autofahrer fast vier Mal öfter in Unfälle verwickelt sind, als Menschen ohne Sehschwäche. Bei Nacht oder in der Dämmerung nimmt sie Sehschärfe selbst bei Normalsichtigen um die Hälfte ab. Fährt also ein Mensch mit einer Sehschwäche während dieser Zeit ohne Sehhilfe, handelt er grob fahrlässig und geht ein hohes Unfallrisiko ein. Um solche Unfälle zu vermeiden, muss die Sehleistung mindestens 70 Prozent betragen. Wird diese Sehleistung beim Augentest nicht erreicht, wird ein Vermerk in den Führerschein eingetragen. Das Tragen einer Sehhilfe beim Autofahren ist hiermit Pflicht, ein Nichttragen stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und wird mit einem Bußgeld von 25 Euro geahndet. Wird bei einer Autofahrt ohne Sehhilfe ein Unfall verursacht, kann dieser Vorfall sogar einen Straftatbestand darstellen.
Was sind therapeutische Sehhilfen?
Anders als bei den Brillen und Kontaktlinsen, gibt es bei therapeutischen Sehhilfen, wo diese medizinisch notwendig sind, keine Einschränkungen bei der Verordnung. Als therapeutische Sehhilfen gelten unter anderem Okklusionspflaster bei Amblyopie, also einer Schwachsichtigkeit bei Herabsetzung der Sehschärfe ohne einen ersichtlichen pathologischen Befund, die Uhrglasverbände, wenn ein unvollständiger Lidschluss vorliegt, Irislinsen bei Substanzverlusten der Iris- und Regenbogenhaut, die einen Blendschutz notwendig machen, sowie Verbandlinsen und Verbandschalen bei Verletzungen oder nach Operationen.
Sehhilfe Versicherung
Eine Brillenversicherung ist eine private Zusatzversicherung, die die Kosten für eine neue Brille übernimmt, zumindest teilweise. Wie hoch der Anteil der Kostenübernahme ist, hängt vom Versicherer und vom gewählten Tarif ab
Welche Sehhilfe bei Makuladegeneration?
Die Makuladegeneration ist ein schwere Einschränkung des Sehvermögens, in Deutschland sind rund zwei Millionen Menschen von dieser Krankheit betroffen. Der Begriff Makula bezeichnet die Netzhautmitte und somit die Stelle, an der am schärfsten gesehen wird. Bei Menschen die unter dieser Krankheit leiden, geht die Sehschärfe aufgrund von Ablagerungen von Abfallstoffen im Bereich unter der Netzhaut verloren. Die ersten Symptome treten beim Lesen auf, die Buchstaben in der Mitte des Bildes verschwimmen. In der frühen Phase der Makuladegeneration sind nur wenige Buchstaben betroffen, im Verlauf der Krankheit werden die Ausschnitte immer größer. In späteren Stadium sieht der Betroffene gerade Linien als Wellen bzw. das Zentrum des Gesichtsfeldes erscheint als grauer Fleck oder leer. Das Gesicht kann zwar noch erkannt werden, die Gesichtszüge allerdings können unter Umständen nicht mehr erkannt werden.
Vergrößernde Sehhilfen bei altersbedingter Makuladegeneration
Kann die altersbedingte Makuladegeneration nicht eine Therapie ausreichend behandelt werden, kann eine vergrößernde Sehhilfe den Betroffenen helfen. Vergrößernde Sehhilfen können in 80 Prozent der Fälle zumindest vorübergehend die Lesefähigkeit zurückbringen. Je nach den individuellen Bedürfnisse stehen Lupenbrillen, Prismenlupenbrillen, Fernrohrbrillen und Lupen zur Verfügung. Trotz dieser Sehhilfen kann die Fahrtauglichkeit bei einer altersbedingten Makuladegeneration nicht wiederhergestellt werden.
Welche Krankenkasse zahlt Sehhilfen?
Die Kostenübernahmen von Sehhilfen der privaten Krankenkassen ist abhängig von der jeweiligen Kassen und dem Tarif. Beim Basistarif werden Sehhilfen nicht übernommen, in einem höheren Tarif allerdings sind Sehhilfen jedoch enthalten.
Weiterführende Informationen und Quellen: