Zur sicheren Diagnose einer Entzündung oder Verletzung der Bindehaut gibt es einige klassische Untersuchungsmethoden. Dabei begutachtet ein Arzt zum einen das Bindehautgewebe rein äußerlich, zum anderen untersucht er über Abstriche die mikrobiologische Besiedelung der Bindehaut.
Inspektion der Bindehaut
Eine gesunde Bindehaut ist matt glänzend und durchsichtig. Mit bloßem Auge und eventuell unter Verwendung einer Spaltleucht erkennt ein Augenarzt bereits kleine Blutungen, die Hinweise auf eine Verletzung (Läsion) oder für zu hohen Blutdruck sein können.
Ektroponieren
Um sich ein genaueres Bild davon zu machen, ist es für den Arzt häufig erforderlich, die Lidinnenseiten zu begutachten. Dafür müssen die Augenlider umgeklappt werden, man spricht von ektroponieren. Diese Untersuchung kann auch bei einem Hausarzt erfolgen. Um die Bindehaut an der Augenunterseite zu untersuchen, reicht es meist bereits, das Lid mit den Fingerkuppen sanft nach unten zu ziehen, während der Patient nach oben sieht.
Für das Ektroponieren des Oberlides muss der Patient hingegen nach unten blicken, und der Arzt drückt mich einem Stäbchen sanft auf den entspannten oberen Lidmuskel, bis sich dieser umklappt.
Auch wenn es sich anfangs ungewohnt und etwas unangenehm anfühlt, so ist diese Untersuchung vollkommen schmerzfrei.
Erregerabstrich und Zellabstrich
Mithilfe eines sterilen Wattestäbchens entnimmt der Arzt am ektroponierten Lid eine Probe der Tränenflüssigkeit. Diese wird lichtmikroskopisch auf Bakterien, Viren, Chlamydien und Pilze hin untersucht.
Mitunter ist auch ein Zellausstrich erforderlich. Dafür müssen mit einer Metallöse die äußeren Epithelzellen (Schleimhautzellen der Bindehaut) unter einer lokalen Betäubung abgeschabt werden. Bereits sehr wenige Zellen reichen aus, damit sich der Arzt ein detailliertes Bild über die Erreger zu machen.
Nicht selten ist für eine Entzündung der Bindehaut eine Verstopfung der Tränenkanälchen verantwortlich. So kann eine Tränenwegsspülung notwendig sein, um Klarheit zu gewinnen.
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