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Warum sind die Augen morgens häufig verklebt?
Während Sie schlafen, verarbeiten Sie nicht nur den Tag und erholen sich physiologisch wie psychisch. Nein, Ihre Lider und indirekt auch Ihr Wimpernkranz leisten in dieser Zeit Arbeit auf Hochbetrieb! Denn Sie befördern den gesamten Staub und alle Partikel die sich über den Tag hinweg in den Wimpern verfangen haben nach außen. Letztlich verkleben diese Partikel mit Schweiß und Ausscheidungen der Talgdrüse, was dann zu leichten Verklebungen beim morgenlichen Aufstehen sorgen kann.
Tritt dieses Verkleben allerdings verstärkt auf, sind häufig krankheitsbedingte oder allergische Ursachen zu suchen. So kann etwa eine Lidrandentzündung oder aber eine Bindehautentzündung für ein verklebtes Auge verantwortlich sein.
Auch leichte Infektionen – viral oder bakteriell bedingt – können für das Verkleben der Augen sorgen.
Viele Menschen leiden zudem vor allem während der Heuschnupfen-Saison und bei allgemeinen Erkältungen und grippalen Infekten zu verstärkter Schleim- und Sekretbildung, was wiederum häufig nach dem Aufstehen für verklebte Augen verantwortlich ist.
Studien legen darüber hinaus den Schluss nahe, dass die Augen nach Tagen mit besonders arbeitsintensiven, anstrengenden Phasen die obendrein noch zu einem Großteil vor dem Bildschirm verbracht wurden, die Wahrscheinlichkeit von verklebten Augen am nächsten Morgen signifikant erhöht ist.
Sind die Augen gerötet und verklebt?
In den allermeisten Fällen geht ein Verkleben der Augen mit mehr oder weniger getrocknetem Schleim mit einer Rötung der Augen (die Lederhaut ist dann verstärkt rötlich gefärbt) einher. Meistens liegt dann eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis), seltener eine Lidrandentzündung (Blepharitis) vor. In beiden Fällen sollten Sie, sofern der Bedacht besteht, Ihren Hausarzt konsultieren. Werden diese entzündlichen und mitunter auch ansteckenden Krankheiten einigermaßen früh erkannt, lassen sie sich in aller Regel einfach therapieren.
Sind die Augen bereits verkrustet?
Wenn Ihre Augen verkrustet sind, sollten Sie unbedingt Ihre Augen sanft mit lauwarmem Wasser säubern. Schließen Sie sie dazu, und lösen Sie die getrocknete Kruste mithilfe des Leitungswasser von Ihren Lidern und Wimpern. Das darf ruhig zwei, drei Minuten dauern, ehe die Verkrustung an den Augen aufweicht und sie vollends von den getrockneten Körpersekreten befreit sind. Keinesfalls sollten Sie übrigens bei verkrusteten Augen Gewalt anwenden und sie ‚frei reiben‘. Dadurch enstehen letztlich nur leichte Verletzungen und Sie reißen sich obendrein auch noch einige Wimpern aus.
Behandlung von verklebten Augen bei verstopften Tränenkanälen
Die Tränenkanäle in unseren Augen produzieren rund um die Uhr, auch nachts, eifrig neues Tränensekret. Dies dient mitunter unseren Augen für die reibungsfreie Bewegung der Augenliderinnenseiten auf dem Augapfel. Zum anderen enthält die Flüssigkeit natürlich auch gelöste Nährstoffe für unsere Hornhaut.
Nun kann es passieren, dass die Kanäle der Tränendrüsen verstopfen, etwa durch das Eindringen von Staub oder anderen Fremdkörpern. Geschieht dies, bildet sich ein zäher Schleim, der die Augen verklebt. Die Folge davon ist eine zu geringe Feuchtigkeit der Augen. Was sich etwa durch bestimmte Augentropfen oder auch neuartige Kühlsprays symptomatisch therapieren lässt.
Besser wäre es allerdings, wenn parallel dazu die Ursachen bekämpft werden. Und das ist häufig eine Reduktion des Stresses, der auf die Augen tagtäglich wirkt. Weniger am PC arbeiten, und den Augen längere Erholungspausen können – so lautet das ‚Geheimrezept‘.
Auch ganz wichtig erscheint es für Kontaktlinsenträger, dass diese immer mal wieder Pausen einlegen, an denen die Linsen nicht getragen werden. Solche Brillentage sorgen dafür, dass Sie die Hornhaut sowie das Bindegewebe entlasten und auch die Tränenproduktion auf ein gesundes Maß reguliert wird.
Hier nochmals alle möglichen Ursachen für verklebte Augen im Überblick:
- Zu viel Stress – etwa durch lange Arbeitseinheiten am Computer oder das regelmäßige Tragen von Kontaktlinsen
- Bindehautentzündung
- Augenlidrandentzündung
- Verstopfte Tränenkanäle
- Allergien
- Schlechter gesundheitlicher Allgemeinzustand, etwa bedingt durch Infekte
- Fremdkörper im Auge zwischen Lederhaut und Lid-Innenseite
Unsere besten Tipps bei verklebten Augen am Morgen
Nutzen Sie stets eine flüssige Phase, idealerweise Wasser, zu Säuberung der Augen und keine Seifen, auch keine Tee-Extrakte wie etwa Kamillentee. Letztere Substanzen sind viel zu aggressiv und tragen eher zu einer weiteren Rötung der Augen bei, als dass sie helfen. Einfaches, sauberes Leitungswasser reicht vollkommen aus!
Reiben Sie dabei mit den befeuchteten Fingern oder einem Tuch mit minimalem Druck von außen nach innen. Nehmen Sie sich dafür Zeit und überstürzen Sie nichts.
Vermeiden Sie zu häufiges Tragen der Kontaktlinsen. Idealerweise haben Sie niemals länger als acht Stunden am Stück die künstlichen Linsen in den Augen. Und nehmen Sie sich einen Tag in der Woche – etwa den Sonntag – an dem Sie auf Kontaktlinsen komplett verzichten.
Gehen Sie bitte bei längerfristigen Symptomen und bei zusätzlichen Reizungen, Rötungen oder Schmerzen am Auge unbedingt immer zum Arzt.
Nachdem Sie Ihre verklebten Augen vom Schleim befreit haben, tun Augentropfen mit Tränenflüssigkeit besonders gut. Sie benetzen die Hornhaut sofort wieder mit einer flüssigen Phase, beruhigen die Augen und sorgen dafür, dass der bei verklebten Augen häufig einher gehende Juckreiz bald aufhört. Sonst gibt es eigentlich keine Hausmittel, die bei roten, verklebten Augen mehr nutzen als schaden würden. Belassen Sie es bei handelsüblichen Augentropfen aus Ihrer Apotheke sowie dem lauwarmen Wasser.
Weitere Informationen:
- Augenzentrum Zug erklärt, was im Notfall zu tun ist
- Die Uni Bonn schildert den Zusammenhang zwischen trockenen Augen und verklebten Augen
- Notfall-Hotline der Augenklinik Rheine, für den Fall, dass das Verkleben der Augen mit weiteren, gravierenden Beschwerden zusammenhängt