Mittlerweile kann man alles über das Internet bestellen, auch der Online-Kauf von Brillen wird immer gefragter. Viele Leute nutzen daher kaum noch die Möglichkeiten, die der Einzelhandel jenseits des Internets zu bieten hat. Von der Auffüllung der Haushaltsapotheke über Kleidung bis hin zu Hygieneprodukten wird mittlerweile alles vermehrt im Internet bestellt.
Auch immer mehr Optiker bieten ihre Brillen zum Verkauf über das Internet an. Die Verkaufsabwicklung ist nicht nur schnell, sondern noch dazu auch kinderleicht. Bereits 2015, als der Online-Handel für Brillen noch in seinen Kinderschuhen steckte, gingen von den Jahresausgaben für Brillen in Höhe von insgesamt 5,6 Milliarden Euro rund 210 Millionen auf das Konto der Online-Plattformen.
Jedoch sollten sich potenzielle Käufer über ein paar Faktoren im Klaren sein, die beim Kauf der nächsten Brille online beachtet werden sollten.
Inhaltsverzeichnis
Wichtige Tipps zum Online-Kauf von Brillen
Das Angebot ist riesig, für den Kunden aber nur schwer greifbar
Online-Shops bieten nicht selten eine deutlich größere Auswahl unterschiedlicher Brillenmodelle zum Verkauf an, als Kunden im Geschäft vor Ort finden können. Dies birgt sowohl Vor- als auch Nachteile. Zwar ist es schön und gut, eine große Auswahl zu haben, doch greifbar ist diese für den Kunden online nicht. Es ist zu beachten, dass die Passform beim Online-Kauf nicht kontrolliert werden kann. Ob eine Brille zu groß oder zu klein ist oder ob die Form zum Gesicht des Brillenträgers passt, lässt sich beim Online-Shopping nicht feststellen.
Um diese Schwierigkeit aus dem Weg zu räumen, bieten viele Online-Brillenanbieter die Möglichkeit, Brillen kostenlos zum Testen nach Hause zu schicken. So werden die eigenen vier Wände mit ein paar Klicks zum Brillengeschäft. Zwar sind die Brillen in solchen Fällen bloß mit Fensterglas bestückt, doch um sie anzuprobieren und einen Eindruck der Optik und Passform zu bekommen, ist dieses Angebot perfekt. Wird diese Möglichkeit in Anspruch genommen, müssen die Kunden in den meisten Fällen eine Kaution als Sicherheit hinterlegen, die erstattet wird, sobald die Brillen zurückgesendet wurden.
Der Brillenpass: Die Grundvoraussetzung, um die richtige Brille zu bestellen
Damit die Brille auch tatsächlich mit den richtigen Gläserstärken bestellt wird, muss der Kunde seine Brillenwerte kennen. Normalerweise trägt der Optiker dafür Sorge, dass die Gläser in der korrekten Stärke bestellt werden, nachdem die Augen ausgemessen wurden. Selbstverständlich können die Kunden die Augenvermessung, die die genauen Werte des Defizits der Augen ermittelt, nicht selbstständig vornehmen. Daher ist hierfür nach wie vor ein Optiker notwendig. Dieser bestimmt unterschiedliche Faktoren, die durch die neuen Brillengläser ausgeglichen werden sollen. Dazu gehören:
- Sphäre (sph): Sie gibt die Dioptrienwerte an, die die Fehlsichtigkeit des Auges bestimmen
- Zylinder (cyl): Der Zylinder gibt das Ausmaß der Hornhautverkrümmung an
- Achse (A): Dieser Wert gibt an, in welche Richtung die Hornhautverkrümmung vorliegt, sodass sie durch das Brillenglas ideal ausgeglichen werden kann
- Pupillendistanz: Sie gibt die Distanz von der Pupillenmitte bis zur Mitte der Nase an. Der Wert wird immer in Millimetern angegeben
- ADD (nur für Gleichtsicht- und Arbeitsplatzbrillen interessant): Dieser Wert wird zusätzlich zu den Fernwerten benötigt
Das Problem des eingeschränkten Rückgaberechts
Das 14-tägige Rückgaberecht, welches beim Online-Shopping in der Regel greift, gilt für maßangefertigte Produkte nicht. Dessen sollten sich Online-Brillenkäufer bewusst sein. Zwar bieten viele Händler ein 30-tägiges Rückgaberecht an, jedoch sind die gesetzlich nicht dazu verpflichtet. Daher sollten Interessenten einer Brille auf entsprechenden Plattformen immer darauf achten, ob ihnen durch den Verkäufer ein Rückgaberecht einräumt wird oder nicht.
Kein individuelle Anpassung der Brillen möglich
Eine Brille im Internet zu kaufen, ist kein Problem, solange die entsprechenden Brillenwerte bekannt sind. Doch nicht nur die neuen Brillengläser müssen stimmen, um ein ideales Ergebnis zu erzielen. Die Brille sollte darüber hinaus durch eine professionelle Hand an die Bedürfnisse des Trägers angepasst werden. Dies ist wichtig, da die Brille sonst beispielsweise rutschen oder hinter den Ohren drücken kann, wodurch es unter Umständen zu Kopfschmerzen kommen kann.
Zwar ist es möglich, diese Anpassung im Nachhinein bei einem Optiker in der Region vornehmen zu lassen, doch dieser kann die Bitte eines Kunden im Grunde genommen ausschlagen, da es nicht um ein Brillenmodell handelt, das in seinem Laden gekauft worden ist.
Fazit: Wer online Brillen shoppt, sollte ein paar Faktoren beachten
Eine Brille online zu kaufen, ist heute keine Schwierigkeit mehr. Der Prozess ist einfach und lässt sich in sehr kurzer Zeit abwickeln. Doch es gibt unterschiedliche Faktoren, die berücksichtigt werden sollten, damit das Shoppingerlebnis kein Desaster wird. Hierzu gehört unter anderem sowohl der Brillenpass als auch die Gewissheit, dass der Online-Händler keine Möglichkeiten hat, auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden einzugehen. Zu empfehlen ist der Brillenkauf übers Internet daher nur dann, wenn die betroffene Person bereits einige Erfahrung mit dem Kauf einer Brille hat und weiß, worauf sie achten muss und welches Modell zu ihrem Typ passt. Denn ansonsten ist es durch die enorm große Auswahl sehr schwierig, für sich selbst die passende Brille zu finden.