Die Pupille ist die zentrale, kreisförmige Öffnung, welche von der Regenbogenhaut (Iris) umgeben wird. Der Durchmesser der Pupille bestimmt, wieviel Licht ins Auginnere und letztlich auf die Netzhaut trifft. Die Regulation der Pupillenweite erfolgt in Abhängigkeit der gegenwärtigen Lichtintensität und wird von bereits erwähnter Iris übernommen.
Inhaltsverzeichnis
Untersuchung der Pupillenreaktion
Die Pupillenreaktion beschreibt, wie schnell eine Verengung/Erweiterung der Pupillengröße in Abhängigkeit der Lichtintensität erfolgt. Eine zügige Pupillenreaktion ist insbesondere im Straßenverkehr von enormer Bedeutung, da wir im Auto enormen Helligkeitsvariationen und häufigen Blendungen ausgesetzt sind. Eine langsame Verengung der Pupille kann hier zu kurzzeitiger Handlungsunfähigkeit mit katastrophalen Folgen führen. Daher ist eine augenärztliche Untersuchung, gerade im fortgeschrittenen Alter oder wenn Verdachtsmomente des Patienten selbst vorliegen, von großer Wichtigkeit.
So gehen die Ärzte bei einer Pupillenuntersuchung vor
Maßgeblich verantwortliche für die Geschwindigkeit der Pupillenreaktion sind die Nervenzellen, beziehungsweise die neuronale Informationsweiterleitung. Und zwar sowohl die Nervenzellen, welche vom Gehirn zur Pupille verlaufen (afferenter Schenkel), als auch die Neuronen, welche in die entgegengesetzte Richtung verlaufen (efferenter Schenkel). Augenärzte untersuchen stets zuerst die Informationsweitergabe in Form elektrischer Nervenimpulse von der Pupille ins Gehirn. Dabei betrachten die drei nachfolgenden Teilaspekte.
Pupillenweite
Zunächst wird die reine Größe der Pupillen bei mittelintensiver Raumbeleuchtung gemessen. Dabei kommt es darauf an, dass beide Augen in etwa die gleiche Pupillenweite aufweisen sollten. Sehr geringe Abweichungen sind allerdings üblich (bis maximal 0,5 Millimeter) und werden als physiologische Anisokorie bezeichnet. Liegen die Pupillenweiten um mehr als dieses Höchstmaß auseinander, so liegt eine Störung in der Erregungsweiterleitung zum Gehirn (efferente Pupillenbahn) vor. Um zu überprüfen, ob nun die weitere oder die engere Pupille ‘gesund’ ist, muss der Arzt die Reaktion der Augen auf Licht untersuchen.
Lichtreaktion
Bei dieser Untersuchungsmethode werden beide Augen des Patienten mit der Hand für fünf verschlossen, und zwar gleichzeitig. In dieser Zeit weiten sich, bedingt durch die Dunkelheit, beide Pupillen auf das maximale Maß. Nun öffnet der Patient die Augen und blickt auf ein helles Fenster oder eine stärkere Lichtquelle. Der Augenarzt prüft dabei, welche der beiden Pupillen sich langsamer verengt. Dabei handelt es sich dann um das erkrankte Auge.
Naheinstellungsreaktion
Auch bei der Naheinstellungsreaktion testet der Arzt beide Augen gleichzeitig auf die Geschwindigkeit ihrer Pupillenverkleinerung. Das langsamere Auge ist auch hier das erkrankte. Die Durchführung ist ganz simpel. Der Patient wird gebeten, in die Ferne zu blicken. Nach einigen Sekunden soll sich der Patient auf einen ausgestreckten Finger des Arztes oder eine Gegenstand fokussieren, der zügig bis auf 10 Zentimeter vor die Augen des Patienten wandert.
Untersuchung der Nervenbahnen vom Gehirn zu den Pupillen (afferente Bahnen)
Waren bei den voangehenden Tests die Augen jeweils gleichweit, Ärzte sprechen von isokor, so wird im Anschluss daran überprüft, ob eine Störung in den Nervenbahnen, die vom Gehirn aus die Pupillen innervieren, vorliegt.
Wechselbelichtungstest
Dieser Test wird auch gerne als ‘Swinging-flashlight-Test‘ bezeichnet und kann neben den erwähnten Störungen in der neuronalen Verschaltung der Pupille auch Schäden der Netzhaut und des Sehnervs nachweisen.
Die Durchführung findet in einem abgedunkelten Raum statt. Der Arzt verwendet eine starke Lichtquelle, vergleichbar zu einer kleinen Taschenlampe, und beleuchtet ein Auge fronal von unten. Der Patient blickt dabei die ganze Zeit ununterbrochen geradeaus in die Ferne.
Etwa im Zweisekundentakt wechselt der Arzt die Richtung des Leuchtkegels auf das andere Auge. Der Ort der Lichtquelle bleibt dabei jedoch unverändert, sodass nun ein Einfallswinkel zum zweiten Auge von etwa 60 Grad besteht. Nach erneut zwei Sekunden wird wieder gewechselt. Das geht so lange, bis sich der Arzt, welcher die stattfinden Pupillenveränderungen registriert, sich seiner Einschätzung sicher ist. Im Anschluss daran wird die Seite gewechselt und die Lichtquelle frontal, leicht unterhalb des anderen Auges positioniert.
Bleibt die Pupillenweite des betrachteten Auges konstant, so liegt keine Schädigung vor. Das liegt daran, dass bei der Beleuchtung des einen Auges, die Pupille des zweiten Auges bereits vorverengt wird.
Möchte der Arzt die Störung quantifizieren – also herausfinden, wie stark die neuronale Schädigung ist- so verwendet er Graufilter in verschiedenen Abstufungen. Diese wird vor die Lichtquelle gehalten. Je stärker der Graufilter ist, welcher verwendet werden muss, sodass eine simultane Pupillenverengung erfolgt, desto größer ist die Störung der afferenten Nervenbahnen.
Dauer und Schmerzen
Die Gesamte Untersuchung der Pupillen dauert ohne Wartezeit etwa 20 Minuten. Die Durchführung ist dabei gänzlich schmerzfrei. Lediglich das helle Licht der Lichtquellen kann, sofern man versehntlich in den Lichtkegel blickt, unangenehm sein.
Weiterführende Informationen und Quellen: